Nina (Zora)

Mitte August erreichte mich ein Anruf von einem Interessenten für Zora. Nach mehreren Telefonaten war klar er möchte sie gerne haben und sollte was schief gehen (Zora nicht mit seinen Hunden verträglich sein, oder, oder) hätte er auch eine Pflegestelle wo Zora dann erstmal bleiben könnte. Somit waren alle Vorraussetzungen geschaffen Zora nach Deutschland zu holen.
Réka Nemeth betreute Zora in Ungarn, die dort in einem Tierheim saß. Leider hatten wir von Réka keine Telefonnummer, fanden dann aber eine E-Mail Adresse über die wir sie erreichten. Am Anfang klappte alles sehr gut, Zora könne eventuell mit dem Transport am 02.09. den das Tierheim organisiert, mitreisen. Doch dann meldete sich Réka über eine Woche nicht mehr, wir wussten nun nicht ob sie mit dem Transport kommen würde oder nicht und wann und wo der Transport dann ankommen würde, wir mussten doch eine Weiterreise organisieren. Und zu allem übel fing dann auch noch mein Handy an rumzuspinnen, so dass mich der Interessent nicht erreichen konnte. Aber das konnten wir zum Glück klären. da ich ihm aber kein genaues Ankunftsdatum sagen konnte, machten wir aus das er sie am 09.09.2006 bei mir holen könne. Und dann, noch knapp eine Woche hin, meldete sich Réka wieder, sie hatte für Zora einen Platz auf dem Transport organisiert und schickte uns nun auch die genauen Daten.
Abholung in MünchenNun hieß es möglichst schnell jemanden finden der sie von München, wo sie ankommt, nach Stuttgart zu bekommen. Dort müssten wir auch noch mal jemanden finden der sie für ein paar Stunden nimmt, bis ich sie abends abholen komme. Am Anfang schien dies unmöglich, alle die helfen wollten mussten dann doch noch absagen. Alicia bad dann ihren Freund Hans-Jürgen, der eigentlich erst Sonntags fahren wollte, doch Samstags Abends zu fahren und den Umweg über Stuttgart zu machen, was dieser auch tat! Hier noch mal vielen Dank. Nun fand ich auch recht schnell in Susanne jemanden der Zora an der Autobahn abholen und sie bei sich in Stuttgart behalten würde bis ich sie Abens holen komme. Auch hier vielen Dank!!! Puh gerade noch mal rechtzeitig geschafft.
Am 02.09.2006 sollte Zora zwischen 16:00 und 17:00 Uhr ankommen, doch der Transport hatte Verspätung und kam erst um 18:00 Uhr an, wo Hans-Jürgen Zora dann in Empfang nahm. Es waren Rund 20 Hund die mit diesem Transport kamen und so dauerte alles ein wenig.

Abholung in München

Er brachte sie nach Stuttgart wo Susanne sie in Empfang nahm, was auch soweit reibungslos klappte. Inzwischen war es 22:00 Uhr und ich bereits auf dem Weg zu Zora. Nach ein paar zu spät gesehenen Abzweigungen kamen wir gegen 23:00 Uhr bei Susanne in Stuttgart an, die uns (mich begleiteten meine Schwester und eine Freundin da wir vorher noch bei Fyns Züchterin auf dem Treffen waren) wohl kommen sah und uns auf der Strasse empfing (leider war kein Parkplatz direkt in der Nähe frei). Zora lag noch im Kofferraum, sie war extrem ängstlich und Susanne wollte sie nicht wegen der Stunde noch mal umladen, was auch absolut richtig so war! Zora fühlt sich in Höhlen wie Kennels, Kofferräumen,... eh am wohlsten.
Nun blieb die Frage wie bekommen wir Zora da raus??? Ich hatte extra ein Geschirr mitgenommen, aber ich musste sie erst einmal da rein bekommen. Sobald wir den Kofferraum öffneten drückte sie sich ins Eck. Irgendwie schaffte ich es sie ins Geschirr zu wurschteln, sie lies alles über sich ergehen. Aber alles gute Zureden, locken mit Leckerlies,.. half nichts, wir bekamen sie nicht raus. Wir konnten hier schlecht die ganze Nacht verbringen und auch wenn es mir sehr Leid tat zog ich sie irgendwann einfach raus und setzte sie vorsichtig auf die Strasse. Doch sie lief keinen Meter. Sie kauerte sich sofort auf den Boden, den Schwanz geklemmt, die Augen riesig vor Angst. Ohje, die Arme Maus!!! Ich nahm sie dann hat auf den Arm, sie lässt wirklich alles über sich ergehen und trug sie bis zum Auto, bzw. kurz vorher übergab ich sie Pepe, ich konnte nicht mehr, so leicht ist Zora nicht mehr... In die Box huschte sie sofort und entspannte sich darin auch bald sichtlich. nach kurzem Geplaudere fuhren wir dann los gen Heimat, die wir um kurz nach 1 Uhr erreichten. Erst schnell meine Hunde versorgt und dann Zora aus der Box geholt und in den garten gebracht, dort in ein kleineres Geschirr gesteckt und an 10 Meter leine laufen lassen. Später holte ich sie dann, doch Zora traute sich nicht die Treppe hoch zu gehen. Also wieder tragen, wieder wurde sie total steif vor Panik. Im Wohnzimmer lief sie dann schnurstracks zur Aufgestellten Varikennel und zog sich darin zurück.

Sonntag 03.09.2006:







Dienstag 05.09.2006




Mittwoch 06.09.2006
Inzwischen kommt Zora von sich aus bis in den Hof hoch. Am Anfang hat sie sch ganz hinten im Garten verkrochen. Ihr neuer Lieblingsplatz ist eine Metallbütte die am Übergang vom Hof zum Garten steht




Mit Hunden ist sie unbefangen! Fyn findet sie toll!!!


Freitag 08.09.2006
Endlich frisst sie aus der Hand!






Samstag 09.09.2006
Heute kam dann Zoras Interessent (Jörg) um sie sich anzuschauen und wenn es passt mitzunehmen. Seine Bekannte (Susanne), die selber eine ängstliche Malinoishündin (Tina) besitzt begleitete ihn. Er selbst hat noch eine 10 jährige DSH Hündin und eine 8 jährige Malinoishündin (Blanca und Fenja), ist also nicht Belgier unerfahren. Die beiden Hunde sind sehr selbstbewust, was Zora nur gut tun kann.
Zora zeigte sich von ihrer besten Seite, auch wenn man ihre Ängstlichkeit nicht übersehen konnte. Aber das soll man ja auch gar nicht. Aber der Interesent war eher positiv überrascht, nach meinen Schilderungen vom Telefon hatte er schlimmeres erwartet. Ansonsten waren beide von der Süßmaus begeistert. Und mir gefiel auch sehr gut was ich sah. Ich bin überzeugt das das passt, er hat die nötige Gedult. Und so verlies mich Zora udn zog auf in ein neues hoffentlich wundervolles Leben in dem sie all das schreckliche das sie erleben musste vergessen kann.

Diesntag 12.09.2006
Heute erreichte mich eine SMS das Zora, die nun Nina heißt, bereits mit seinen anderen 2 Hunden und der Hündin der Bekannten tobt. Das klingt einfach nur hervoragend!

Montag 18.12.2006
Heute erreichte uns ein Brief von Nina!!! Wir haben uns sehr darüber gefreut!

Jörg hat mir heute ein paar Zeilen vorgelesen, die er von Julia bekommen hat. Du hast ja meine Reise von Ungarn nach Deutschland im Internet schön beschrieben. Ich möchte Dir nun schreiben, damit Du weißt, wie ich mich bis jetzt bei Jörg und seinen beiden Hunden eingelebt habe.
Also seine beiden Hunde sind richtige Draufgänger. Vor ein paar Tagen sind wir spazieren gegangen und plötzlich stell Dir vor, kommt etwas riesiges (ich dachte es wäre ein Eisbär) auf uns zugelaufen. Branca und Fenja haben und sofort beschützt. Ich habe mich lieber mal hinter Jörg gestellt und die ganze Sache durch seine Beine beobachtet. Es stellte sich heraus, es war ein Landseer. Er war lieb und die Beiden haben dann mit ihm gespielt.
Beim meiner Ankunft am 09.09.2006 bei Jörg habe ich am Abend noch Jörgs damalige Freundin kennen gelernt. Ich habe sofort gespürt, die mag mich nicht (ich sie aber auch nicht). Sie hat mich in den nächsten Wochen nicht ein einziges mal gestreichelt und mich überhaupt nicht beachtet. Wenn ich mich nicht verhört haben soll, meinte sie, Jörg solle mich wieder abgeben. Jörg hat dann gesagt: "Nina hat ein kleines Zimmer in meinem herzen bezogen. Sie bleibt." Ich habe gewonnen. Sie ist jetzt weg und ich bin noch da.
Ich bin mit meinen beiden Freundinnen Fenja und Branca in Jörgs Wohnung untergebracht. Es gibt dort viele neue Dinge. Den einen Abend habe ich 2 schwarze Kabel entdeckt (komischerweise erst nach Wochen) und als Jörg am Abend Fernseh gucken wollte, fehlten die Stecker. Jörg sagt dann immer: "Nina, Nina, wirst du denn nie eine richtige Hundedame". Und dann kam der Tag der Büffelknochen. Ich habe extra ein Stück für Jörg aufbewahrt, was ich vor den beiden Anderen verstecken musste. Aber wo, wo nur??? Und dann hatte ich die Idee. In Jörgs Bett. Am Kopfende. Er wird sich bestimmt sehr darüber freuen. Ich wusste, ich muss tief graben. Sehr tief, damit die beiden Anderen es nicht finden. Ich weiß bis heute nicht, wo auf einmal die ganzen Stofffetzen und federn hergekommen sind. Und Jörg sagte mal wieder: "Nina, Nina, wirst du denn nie eine richtige Hundedame". Ein anderes mal hatte Jörg etwas sehr gut riechendes auf dem Teller. Es schellte und Jörg ging kurz nach unten… Ich weiß jetzt, dass Brathähnchen sehr, sehr lecker schmeckt. Jörg sagte wieder: "Nina, Nina, wirst du denn nie eine richtige Hundedame". Etwas kleinlich, meine ich, wurde er jedoch, als ich eines Tages auf seinem Wohnzimmertisch stand. Das fand er überhaupt nicht komisch.
Und da wäre dann noch über meine andere Hundefreundin Tina aus Lünen zu berichten. Sie ist die Malinois-Hündin von Susanne (einer guten Freundin von Jörg), die mit ihm bei dir war. Tina ist auch sehr ängstlich und sie hat mir erzählt, dass sie früher auch schlecht behandelt wurde. Aber sie hat ja auch ein so gutes Zuhause gefunden wie ich. Ich habe sogar dort meine eigene Box, in der ich schlafe, wenn ich mal dort zu Besuch bin. Auch Susannes Tochter Julia hat mich ganz schnell in ihr Herz geschlossen (und ich sie auch).
Aber nun habe ich genug von mir erzählt. Dass ich das alles erleben darf, und es mir jetzt so gut geht, habe ich einzig und allein Dir zu verdanken. (Anmerkung von BIN: nicht ganz, da haben auch noch andere mitgeholfen). Denn durch deine Hilfe und deinen Einsatz konnte ich von Ungarn nach Deutschland kommen. Durch dich habe ich ein so schönes Zuhause bei Jörg und seinen beiden Hunden gefunden. Ich möchte DANKE sagen. Du sollst wissen, dass du immer einen Platz in meinem Herzen haben wirst (Anmerkung von mir: in meinem auch!),
Nun möchte ich Dir, deinen Hunden und Deiner Familie ein frohes Weihnachtsfest wünschen und alles Gute für das Jahr 2007.
Deine Nina

Januar 2008
Mich hat Ninas Herrchen angerufen, er hatte meine Telefonnummer verlegt und seine Briefe kommen einfach nicht bei mir an. Nina geht es aber soweit bestens. Sie hat sich gut gemacht, aber eine gewisse scheu Fremden gegenüber ist geblieben.



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